Choreographische Plastik
Die individuelle Verfasstheit von Schülerinnen und Schülern bedingt jeweils unterschiedliche Bedürfnisse nach Ruhe oder nach Bewegung und Austausch in den Pausen.
Die Topographie eines bereits vorhandenen Hangbereichs und seiner Umgebung wird architektonisch in unterschiedliche Ebenen gegliedert. Diese Tribünenlandschaft zeigt eine grundsätzliche Offenheit in den Möglichkeiten ihrer Nutzung, schafft dabei sowohl Rückzugsorte als auch Kleinpodeste für Performatives.
Ein größeres und ein kleineres Bühnenplateau -dialogisch aufeinander Bezug nehmend- bilden die Kraftzentren von »Open Stages«. Als herausgehobene Freiflächen und Aussichtsplattformen sind sie die eigentlichen Aufführungsräume für Inszenierungen. Von diesen Keimzellen ausgehend werden sich für den Betrachter immer wieder neue Bewegungschoreographien der Schüler*innen auf der Gesamtplastik ergeben.
Die farbigen Trittflächen der Plateaus sind aus einem fugenlosen Tartanbelag, dessen Elastizität Schrittbewegungen dämpft, diese tänzerischer macht und zum Sitzen und Liegen einlädt. Das untere der beiden Bühnenplateaus ist mit Messing eingefasst, was ihm einen besonderen Glanz verleiht.
Die Stahlelemente rhythmisieren und segmentieren die Tribünenlandschaft und die Bühnenplateaus. Sie sind sowohl Handlauf als auch Anlehn- und Spielgerät.
Und schaffen dabei: Nutzbare Zwischenräume.
Kunst-am-Bau, 2019
Gymnasium, Edenkoben