Im Gleichgewicht

 

Das Konzept »Im Gleichgewicht« interpretiert die psychiatrische Arbeit mit Patienten als eine Suche nach dem Gleichgewicht des Menschen – körperlich, geistig und im Verhältnis zur Umgebung. Es überträgt diese Suche nach dem Gleichgewicht der Einzelnen auf den von Menschen belebten Raum, es sucht nach dem inneren Gleichgewicht des Raumes vor dem Neubau.


Bestandswahrnehmung
Das Konzept nimmt die Gliederung der Architektur und der umgebenden Freiräume wahr und balanciert sie aus. Dabei zeigt sich der Neubau trotz seiner Fensteröffnungen als recht geschlos­sener Block in deutlichem Funktionscharakter. Er nutzt und transportiert die Erhabenheit der historischen Bauten, des Rosengartens und der umgebenden Landschaft samt Festwiese nicht. Der Innenhof wiederum strebt trotz seiner Befahrbarkeit einen Vorplatzcharakter an – Menschen suchen nach kurzen Gehwegen zu den Eingängen.


Konzeptidee
»Im Gleichgewicht« führt die Atmosphären von historischer Bestandsarchitektur, Neubau und Außenraum am Ort des geplanten Pflanzrondells zusammen – hier bündeln sich die Bewegungs-linien. Eine Skulptur aus Beton, Stahl, Blattgold und einer Rosenbepflanzung ist erhabene Anlauf­stelle und Kulminationsort.

Der Monopteros transportiert als Element einer Barockanlage den Rosengarten auf den Vorplatz, Wiese und Rosensträucher die umgebende Bepflanzung. Die Skulptur nimmt Struktur- und Farb-elemente vom Neubau auf – das Anthrazit der Metallelemente, das Braun des Putzes im Beton des Sockelbereichs, das Weiß des Putzes in der Betonkuppel. Das Innere der Kuppel als Zentrum des Platzes ist mit Blattgold belegt und strahlt energetisch warm.
»Im Gleichgewicht« ist als begehbare Skulptur Bindeglied zwischen Neubau, Rosengarten und Fest­wiese, sie verteilt und nimmt auf.

 

Kunst-am-Bau, 2019
Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie, Klingenmünster