Ideenmarkt

Möglichkeitsräume – Projektskizze für eine Aufwertung der Göbelstraße in Mayen

Die Göbelstraße in Mayen ist geprägt durch Leerstände der Ladenlokale, sie steuert einem Scheitern als Geschäftsstraße entgegen. Die Stadtentwicklungsgesellschaft ist derzeit auf der Suche nach Möglichkeiten einer Aufwertung und hat die Künstlergruppe conhereos gebeten, zu diesem Thema einen Vorschlag zu erarbeiten.

Vor dem Hintergrund dieser Ausgangssituation verstehen wir es als Zielvorgabe, die Attraktivität der Straße für Eigner,
Bewohner – und in direkter Abhängigkeit davon für Kunden sowie Ladenbesitzer – zu steigern.
Wir wollen durch einen abgestimmten Orts- und Objektbezug die Akzeptanz und Identifikation der Nutzer, Bewohner,
Besitzer und Passanten zur Göbelstraße stärken. Unser Konzept soll nicht nur Aufmerksamkeit erregen, sondern zusätzlich auf nachhaltige Weise alltäglich erfahrbare Realitäten durchdringen und damit Anonymität in Identität wandeln. Dazu muss ein aktiver Dialog mit der gelebten Straße gesucht werden.

Wir bieten hierzu eine mehrstufige Vorgehensweise an:
Zunächst wollen wir in einer ersten Phase den Dialog mit allen Akteuren der Göbelstraße suchen und in Form eines
»Ideenmarktes« Bedürfnisse und Notwendigkeiten vor Ort analysieren. »Ideentransporttaschen« bieten unter anderem die Möglichkeit, ein eigenes kleines Stück Göbelstraße als poetisches Artefakt ins Straßenbüro hineinzutragen und zu einem Kommunikationsprozess beizutragen. Ziel des Ideenmarktes ist es, eine Mischung aus Erinnerungskultur und aktivem Projektraum entstehen zu lassen – um dabei, den bestehenden Charakter der Straße zu filtern. Wir sammeln Historisches, Banales und Alltägliches, das die Menschen hier einbringen. Die Straße wird nie als reiner Wirtschaftsraum beschrieben, sondern persönlichen Erfahrungen unterworden – auch hier soll die gelebte Geschichte der Straße erzählt werden.

Der Ideenmarkt als »Reality Art Work« entsteht in einem Projektraum, der als Erholungsraum der ideale Ausgangspunkt für die Erkundung der Göbeltraße ist. Auf der Grundlage dieses Dialoges entwickeln wir das
künstlerische Konzept und die Möglichkeiten seiner praktischen -auch politschen- Umsetzung.

 

Kunst im öffentlichen Raum, 2013
Göbelstraße, Mayen