Gedenkzeichen für Georg Elser

Erinnerung an die Tat eines aufrechten und mutigen Menschen. Es galt, sich mit Georg Elser und den historischen, politischen und moralischen Dimensionen seiner Tat auseinanderzusetzen, seinen Widerstand vor dem Hintergrund gesellschaftspolitischer Kontexte künstlerisch differenziert zu thematisieren.

Eine Phase der emotionalen und rationalen Entscheidungsfindung hat für Elser zu einem Leben als Einzelgänger führen müssen. In Reflexionen über die zwei verschränkte Zeitabschnitte seines Lebens begründen wir die Idee einer räumlichen Teilung des Standortes. Es entsteht ein künstlerisch gestalteter Dokumentationsort mit 2 Stationen. 

1. Objekt: Glanz und Halt

Ein Quader ist mit dunkelblauen Glasplatten verkleidet. Die äußere Umrahmung besteht aus markanten Edelstahl-Profilen. Diese fassen den Quader optisch und zwängen ihn ein. 

Über eine Mediawand werden Bilder, Textpassagen und kurze Filme aus dem Leben Georg Elsers gezeigt.

Die Konsequenz seines Denkens und Handelns war außergewöhnlich. Der dazu notwendige Findungsprozess bündelt sich bildhaft in einem Lichtstreifen.

2. Objekt: Höllenmaschine

In einen verglasten und begehbaren Schacht befindet sich eine 2. Projektion. Die hier zu sehenden Präsentation widmet sich dem Attentat. Man blickt jedoch nicht direkt in die Projektion des Bildes, sondern auf deren Spiegelung – die verwendeten Wandplatten sind aus stark spiegelndem Glas. 

Die konstruktive Präzision des spiegelnden, nachtblauen Glases und die Edelstahlprofile verkörpern absolute Klarheit. Dies erscheint als logisches Fazit hinsichtlich der Würdigung des Verwurzelt-Seins Elsers im präzisen Handwerk. 

Wettbewerb: International 2010

Ort: Berlin