Gedächtnis der Stadt

Das Kunstwerk besteht aus zwei zirka 1 x 4,5 m großen Cortenstahlplatten, die im 90 Grad Winkel zueinander gestellt sind. 

Verschieden große quadratische Durchbrüche lassen die Plastik transparent und luftig erscheinen. Die Quadrate repräsentieren die verschiedenen Abteilungen und Sammlungen innerhalb des Museums, die auch kleiner oder größer in ihrer Umfang sind.
Unterstrichen wird die Vielfalt der Sammlungen des Museums durch ausgeschnittene Begriffe. Die Worte sind von verschiedenen Seiten eingeschnitten, so erscheinen diese auf der gegenüberliegen Seite spiegelverkehrt. So wird die Plastik räumlich und von allen Seiten begehbar und rundum erfahrbar.
Das groß geschriebene Wort »Stadtmuseum« ergibt eine semantische Verbindung zum Museum, sowie die Quadrate eine formale Gestaltungs-Verbindung zum inneren des Gebäudes sind.
Die Plastik gliedert sich harmonisch in die städtische Gestaltung ein. Der harte Cortenstahl wirkt mit dem ausgeschnitten Wort- und Begriffsspielen leicht und verspielt. Die Durchbrüche lassen einen ständigen Wechsel der Blickpunkte beim Umlaufen des Kunstwerks zu, mindern den Eindruck einer Schwere, evozieren Bewegung und relativieren nicht zuletzt auch den Standpunkt des Betrachters selbst. 

Wie der Besuch des Museum immer wieder neue Sichtpunkte eröffnet, auf scheinbar bekannte geschichtliche Ereignisse. Der Vorgang des Schauens wird zum interaktiven Erlebnis und bezieht sich auch auf die Auseinandersetzung mit dem Raum. So erlaubt die Öffnung zwischen den beiden Stahlhälften nicht nur wechselseitige Durchblicke, sondern auch die Hineinsicht bzw. das Eindringen.

2019, Stadtmuseum, Bad Kreuznach