Skulpturale Geste und Handlungsraum
Im Konzept »en toute sérénité« werden das Architekturensemble aus Mainzer Landtagsgebäude, Deutschhaus, Kavaliersgebäude und Restaurant als ganzheitlicher Raum verstanden und künstlerisch konsequent weitergedacht.
Auf der Grundlage formaler Elemente barocker Gartenanlagen werden innerhalb des bestehenden Ensembles harmonische Übergänge geschaffen.
Die transitorischen Bewegungen des Hineingehens werden dabei gebündelt, durch ovale Boden- und Banksegmente eingefangen und hin zu einem Versammlungspunkt geführt. Als atmosphärischer Aufenthaltsort dient hier ein in Dynamik versetzter Monopteros. Er greift Bewegungslinien auf, löst sie vom Boden und überführt sie durch seine Dachneigung in Richtung des Deutschhauses. Er bietet sich als Treffpunkt in der Mitte der Sitzovale an, schafft ein heiteres und gelassenes Farberlebnis und veranlasst so zum Verweilen.
In einer Choreographie von Ruhe und dynamischer Bewegung spielen die skulpturalen Elemente mit den Volumenkörpern der Architektur und ihrer inhaltlichen Funktion. Grundlage des demokratischen Handelns ist immer die Offenheit der Kommunikation, das Verhandeln und das soziale Miteinander.
»en toute sérénité« erzeugt dazu, diesem Leitgedanken folgend, den Handlungsraum.
Kunst-am-Bau, 2018
Landtag, Mainz