Konzept
Der Lutherplatz in Langen ist ein Verkehrskreisel der zugleich das städtische Zentrum bildet. Der Namenspatron des Platzes ist durch die fehlende Präsens einer Kirche zunächst nicht nachzuvollziehen.
Der Erfolg Martin Luther ist von seinem reformerischen, fast revolutionären Denken geprägt. Die Verbreitung seiner Thesen wurde durch die geschickte Nutzung der gerade erfundenen Buchdrucktechnik ermöglicht. Durch die Verbreitung der lutherischen Bibelübersetzungen wurde die heutige deutsche Sprache maßgeblich ausgebildet.
Über eine rote LED-Laufschrift werden überarbeitete Gedanken und Thesen Martin Luthers wiedergegeben. Die auf den Displays zu lesenden Thesen und Sinnsprüche beinhalten programmatisch eine Aufforderung für das respektvolle Miteinander und zur gesellschaftlichen Beteiligung.
Die Texte der Displays beziehen sich konzeptionell auf die Thesen Luthers. Jedoch werden diese in einem zeitgemäßen Kontext gesetzt und neusprachlich wieder geben. Sie dienen als Ausgangspunkt bei einer Formulierung von Sätzen über Gedanken für ein gemeinsames Zusammenleben. Die gewählte Ausdrucksform bleibt dabei die These, somit Texte in stilistisch kurzer oder auch assoziativer Formulierung – wie Hypothese.
Sie können somit als eine direkte Aufforderung zum kollektiven Denken verstanden werden. Eine gemeinsame Ansprache als Basis für eine zusammengehörige Gesellschaft mit all ihren vielschichtig Kulturen. Eine zugehörige Textdatenbank wird gemeinsam mit der Langener Bevölkerung erstellt und bietet eine große inhaltliche Vielfalt mit unterschiedlichen Themenblöcken und einer hohen allgemein gesellschaftlichen Relevanz.
Es gibt zwei Betriebszustände der LED Displays:
Die Display werden interaktiv zwischen den beiden Zuständen gesteuert. Die auf dem Display angezeigten Thesen sind in einer Datenbank gespeichert und können unbegrenzt erweitert werden. Die Inhaltsbereiche der Datenbank sind in Schlagzeilen, somit Themengruppen geordnet. Der Wechsle der Schlagzeilenbereiche erfolgt automatisch und kontinuierlich über eine Randomschaltung (Zufallsteuerung).
Der urbanen und neuzeitlichen Gestaltung des Lutherplatzes wird mit der Installation moderner Laufschriftdisplays gestalterisch entsprochen.