Container Akademie

Vor dem Hintergrund der anhaltende Diskussion im Bereich einer Bildungsreform im Hochschulsektor überprüfte »conhereos« die Optionen innerhalb einer künstlerischen Ausbildung. Das Projekt beschäftigte sich inhaltlich mit den offenen Fragen nach den Formen der optimalen Ausbildung im Fach Bildende Kunst, innerhalb der staatlich gelenkten Bildungseinrichtungen.

Die Container Akademie ist eine Vision einer von den studentischen Bedürfnissen bestimmten Kunsthochschule. Sie formuliert Forderungen einer Neustrukturierung der tradierten und auf Personenkult ausgerichteten Ausbildung. Die bildende Kunst beansprucht die Anerkennung einer autonomen und kreativen Geisteswissenschaft. Die Ausbildung erfolgt aber noch immer in neoaristokratischen Gefügen. Auch ist der Begriff »Akademie« für eine moderne Ausbildung im Prinzip schon falsch. Die Revolution beginnt bei den Begriffen…, doch arbeitet conhereos infektiös in diesem bestehenden System KUNST, – nicht dagegen.

Das Verhältnis der Ausbildung zu einer freien, künstlerischen Tätigkeit ist von großer Bedeutung. Der Erlernen des Zugangs auf den Kunstmarkt, wie auch auf dem gesellschaftlichen Agitationsfeldes, gehören zu den Erfordernissen einer hochwertigen Ausbildung.

Die Diskussionsthemen der StudentInnen:

  • Kann eine Bildungseinrichtung überhaupt ein eigenes, künstlerisches Profil entstehen lassen?
  • In wie weit sind die Namen der Professoren und deren Ranging im Kunstmarkt von Bedeutung?
  • Ist eine eigene Entwicklung wirklich sinnvoll oder eher die Hinwendung zu einem Vorbild? [Der Galerist XY verkauft meine Arbeit unter dem Aspekt: »ich bin Schüler von XX und meine Arbeit kostet nur 10% von der des Meisters«.]
  • Politisierung und Kapitalismus Kritik, nur in der Subculture und Offspace oder lassen sich Galeristen und Käufer wirklich gerne kritisieren?
  • Kann ich nach der Hochschulzeit überleben, welche Strategien bekomme ich gelehrt? (in der Regel verlassen die Studierende die Hochschule ohne Kenntnisse des MARKTES KUNST)
  • Wie werden kritische Ansätze marktfähig im System Kunst balsamiert?
  • Netzwerke halten oder Jeder gegen Jeden?
  • Wie viele Tage im Jahr muss ein Professor an einer Hochschule präsent sein?
  • Arbeitsplatz als Atelier? Welche Ressourcen muss einen Akademie bevorraten?
  • Günstige Wohn- und Atelierplätze? Startup ?
  • Sonderfall Rheinland-Pfalz: In Rheinland Pfalz ist die Kunstakademie in die Universität eingegliedert. Es ist das einzige Bundesland das, trotz einer französischen Akademie Tradition, keine unabhängige Kunstakademie mehr betreiben will.
    Nach langen Debatten innerhalb der Universität und einen Versuch durch einen Namenskonstrukt die Bezeichnung Akademie dennoch zu führen, ist eine echte Universitäts unabhängige Akademie bisher nicht realisiert. Somit kann der Personalschlüssel wie die eigene Finanzierung nur unter dem Regelwerk das Landesverortnung für den Hochschulbetrieb erfolgen.

Die Standortfrage ist nicht auf Mainz zu manifestieren. Es könnte ebenfalls Diez, Bad Ems oder Ludwigshafen in Betracht gezogen werden. Hier ergingen zahlreiche Hinweise auf geeigneter Gebäude. (Nachtrag: Kasernen, Fabriken etc.)